Krefeld
1889 -
Amsterdam
1957
Der deutsche Maler, Grafiker und Holzschneider Heinrich Campendonk wird am 3. November 1889 in Krefeld geboren. Zunächst besucht er von 1905 bis 1909 in seiner Heimatstadt die Fachhochschule für Textilkunde und studiert danach an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Krefeld unter dem Symbolisten Johan Thorn Prikker (1868 – 1932). Seit dem Jahre 1910 steht er durch August Macke (1887 – 1914) in Verbindung zu der Neuen Künstlervereinigung in München und im darauf folgenden Jahr auch zu Franz Marc (1880 – 1916) und Wassily Kandinsky (1866 – 1944).
1911 siedelt Heinrich Campendonk nach Sindelsdorf (Oberbayern) über und nimmt im selben Jahr und 1912 an den ersten Ausstellungen der Künstlervereinigung "Der Blaue Reiter" in München teil. Als einziges Mitglied der Gruppe verarbeitet er vielfach Szenen der Bergarbeiterstadt Penzberg. Darunter fallen Werke wie "Penzberger Reiter" und "Barbarazeche".
Weiterhin ist der Künstler an Ausstellungen in der Galerie "Der Sturm" in Berlin und an der Kölner "Sonderbundausstellung" beteiligt. Bereits um 1912 findet Heinrich Campendonk das Grundthema seiner Arbeit: "Die Darstellung der Harmonie von Mensch und Tier – der Schöpfung, des Kreislaufes des ewigen Werdens und Vergehens".
Im Jahre 1916 folgt der Umzug des Künstlers nach Seeshaupt (Starnbergersee) und 1918 wird er Mitglied der "Novembergruppe" in Berlin.
1923 kehrt er in seine Heimatstadt Krefeld zurück und folgt einem Ruf an die Kunstgewerbeschule Essen. Außerdem erhält er private Aufträge für Wand- und Deckenmalereien und für Bühnenbilder. 1925 fertigt Heinrich Campendonk für die Krefelder Villa Merländer die beiden einzig erhaltenen Wandgemälde mit den Titeln "Katzen" und "Harlekin". Diese werden während des Zweiten Weltkrieges überstrichen und erst in den 90er Jahren restauriert. Seit 1926 ist Heinrich Campendonk Professor für Wandmalerei, Glasmalerei, Mosaik und Gobelinweberei an der Kunstakademie Düsseldorf.
Als "Entarteter Künstler" wird er 1934 von der nationalsozialistischen Regierung in den Ruhestand entlassen. Er verlässt Deutschland und geht nach Amsterdam ins Exil. Im Jahre 1935 nimmt Heinrich Campendonk eine Professur für "monumentale und dekorative Künste" an der Rijks-Akademie in Amsterdam an.
Er kehrt nach Kriegsende nicht nach Deutschland zurück, sondern bleibt weiterhin an der Rijks-Akademie und erhält zahlreiche Aufträge für öffentliche und sakrale Gebäude in den Niederlanden und Deutschland. 1937 entsteht das "Passionsfenster" als Beitrag für die Pariser Weltausstellung. Das Werk wird mit dem "Grand Prix" ausgezeichnet und 1997 in der Christkönigskirche Penzberg eingebaut.
Ebenfalls 1937 sind sechs Werke Heinrich Campendonks auf der Münchner Ausstellung "Entartete Kunst" zu sehen. Das 1954 entstandene "Jesaia"-Fenster, bei dem es sich um einen Teil eines ursprünglichen Entwurfes für das Nordfenster des Kölner Domes handelt, befindet sich heute ebenfalls in der Penzberger Christkönigskirche. Im Jahre 1955 werden einige Werke des Künstlers auf der "documenta I" in Kassel gezeigt.
Heinrich Campendonk stirbt am 3. Mai 1957 in Amsterdam.
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